Achtung!


Feiertags-Fallen

Besondere Vorsicht ist geboten!

Alle freuen sich auf die „besinnlichen Tage” um den Jahreswechsel. Allerdings kann so ein Sofa-Nachmittag schnell mal mit einem Tierarzt-Besuch enden… Präventiv hierzu einige Tipps von uns!

Wo lauern denn eigentlich überall die Gefahren an den Festtagen?!

Obwohl wir natürlich alle wissen, dass es an den Feiertagen vor allem ums Essen geht (ohne einen gewissen Schokoladen- und Vanillekipferl-Pegel hält man so viel Verwandtschaft auch gar nicht aus), bergen viele unserer Lieblingsspeisen Gefahren für unsere Vierbeiner.

Vielen Hunden läuft das Wasser im Mund zusammen beim Anblick des knusprigen Gänsebratens und aller Düfte die aus der Küche kommen. Und wer kann den traurigen Hundeblicken schon widerstehen? Was gut gemeint ist, endet dann oft mit der Fahrt zum Tierarzt, denn Verpackungsmaterial, Weihnachtskugeln und Lametta sind kein Spielzeug und Bratenreste, Plätzchen und Lebkuchen gehören erst recht nicht in den Hundenapf.

Das Fleisch ist häufig viel zu fett und stark gewürzt, außerdem können gegarte Gänse- und Entenknochen splittern und zu inneren Verletzungen führen. Auch die Gräten vom Karpfen können empfindliche Hundemägen schwer verletzen. Deshalb Knochenreste am besten gleich in der Bio-Mülltonne entsorgen – der verlockende Duft kann so manchen Hund dazu verleiten, den Mülleimer zu plündern.


Schokolade & Rosinen für Hunde verboten: Je dunkler die Schokolade ist, desto kakaohaltiger ist sie und desto größer somit auch der Theobromingehalt. Der mit Koffein verwandte Stoff kann von Hunden nur sehr langsam abgebaut werden und wirkt auf sie ähnlich wie eine Überdosis an Nikotin oder Koffein auf den Menschen.

AUCH Rosinen sind giftig: Größere Mengen können sogar in manchen Fällen zu Nierenschäden führen. Stollen und anderes Weihnachtsgebäck, das die getrockneten Trauben enthält, stets außer Reichweite von gierigen Hundemäulern aufbewahren.

Gefahren von Weihnachts-Accessoires: glitzernde, bewegliche Weihnachtsdekoration ist besonders für junge Hunde und Katzen unwiderstehlich – Weihnachtskugeln verleiten zum Spielen, zerbrechen aber leicht und können so Pfoten zerschneiden oder – noch viel schlimmer – gefressen werden und innere Verletzungen auslösen.

Vorsicht mit Lametta und Engelshaar: es lädt besonders junge Hunde zum Spielen ein und kann beim Verschlucken zum Darmverschluss führen, darum besser darauf verzichten.

Schokoladen-Anhänger sind sehr verführerisch, die von Hunden dann gerne vom Baum gerupft und samt Staniolpapier und Befestigungsdraht gefressen werden – sofern sie dabei nicht den ganzen Baum umkippen. Darum (besonders junge) Hunde nie unbeaufsichtigt mit dem Weihnachtsbaum lassen. Das gilt insbesondere, wenn der Baum mit echten Kerzen geschmückt wird!

Auch Feuer ist eine Gefahrenquelle: Kerzen, Teelichter & Co. machen „Aua”, wenn man die Nase zu dicht dranhält! Offenes Feuer am Tannenbaum kommt gerade trotz der fortgeschrittenen LED-Technik wieder in Mode. Davon raten wir mit Haustieren und auch kleinen Kindern ab. Wer einmal gesehen hat, wie ein Baum kippt, weiß wie schnell das gehen kann! Viel zu gefährlich. Auch bei Kerzen auf den Tisch und dem Adventskranz ist Vorsicht geboten.


Giftige Blütenpracht

Der hübsche rote Weihnachtsstern produziert einen klebrig-weißen Giftstoff namens Euphorbin. Bei Hautkontakt kommt es zu Reizungen, beim Verschlucken durch Hunde zur Vergitung mit Symptomen wie Krämpfen, Durchfall, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen.

Die Stechpalme (Ilex) enthält in Blättern und roten Beeren starke und in höherer Konzentration sogar tödliche Giftstoffe.

Die Christrose ist wie alle Vertreter der Gattung Nieswurz in allen Pflanzenteilen stark giftig.

Auch der dekorative Mistelzweig ist durch den Gehalt an Viscotoxin in Blättern und Stängeln für Pferde, Hunde, Katzen und Heimtiere giftig – aber der gehört ja auch hoch oben an die Decke oder an den Türrahmen, sonst ist er ja witzlos.


Und dann kommt da ja noch: Das große Grauen: Silvester!
Obwohl offiziell und gesetzlich das Zünden von Knallern und Raketen erst am Silvestertag erlaubt ist, scheinen vielerorts manche Leute vorher üben zu müssen. Viele Hunde stehen schon Tage vorher unter Dauerstress, versuchen zu fliehen oder wollen keinen Fuß vor die Tür setzen. Hunde darum mit Beginn der Knallerei nicht mehr von der Leine lassen, denn eine plötzlich gezündete Rakete kann auch das souveränste Tier so erschrecken, dass es nur noch um sein Leben und im schlimmsten Fall vor ein Auto rennt oder für Tage verschwindet.

Wie erzeuge ich denn Gelassenheit für den Hund?
Ist der Hund zum Jahreswechsel allein zu Haus, sollten die Tiere unbedingt im ruhigsten Raum der Wohnung untergebracht werden – in einem fensterlosen Badezimmer z.B. geschlossene Fenster und zugezogene Vorhänge, brennende Lampen und gewohnte Klänge wie Radiomusik oder der laufende Fernseher erleichtern das Alleinsein. Idealerweise sollten aber besonders Hunde in der Silvesternacht nicht einsam in der Wohnung zurückbleiben.

Rückzugsmöglichkeiten bieten:
Das kann ein offener Schrank oder eine ruhige Kammer sein, manche Hunde verkriechen sich gern unter dem Bett. Tröste dein Tier nicht zu sehr mit zu vielen Worten, damit es nicht das Gefühl hat, nun habe tatsächlich die letzte Stunde geschlagen. Sprich weiterhin in normalem, entspannten Ton, damit sich deine Gelassenheit auf deinen Hund überträgt.

Fotos: Fotolia/Stock, Text: Liebespfote das Magazin